Anerkennung von Berufsqualifikation aus dem Ausland 2017 stark angestiegen

Zuwachs bei den medizinischen Gesundheitsberufen um 75 %

Im Jahr 2017 wurden in Baden-Württemberg im Rahmen der Anerkennungsstatistik 7 329 Verfahren auf Anerkennung einer im Ausland erworbenen Berufsqualifikation bearbeitet. Dies bedeutet einen Anstieg um 2 054 Verfahren und damit um 39 % gegenüber dem Vorjahr. Von den 6 763 abgeschlossenen Verfahren wurden nach Auswertungen des Statistischen Landesamts 4 451 Anträge und somit fast zwei Drittel als vollständig gleichwertig anerkannt.

Weitere 1 935 Anträge wurden als eingeschränkt gleichwertig beschieden. Darunter fallen Bescheide mit Auflage einer Ausgleichsmaßnahme sowie Bescheide der teilweisen Gleichwertigkeit. Negativ beschieden wurden 377 Anträge.

Der Verfahrensanstieg ist fast ausschließlich auf die so genannten reglementierten Berufe zurückzuführen. Hier wird durch Rechts- und Verwaltungsvorschriften festgelegt, dass der Zugang zum Beruf und die Berufsausübung nur dann erfolgen darf, wenn ein Nachweis einer bestimmten Qualifikation erbracht ist. Die meisten Anerkennungsverfahren fanden sich bei den medizinischen Gesundheitsberufen mit 3 920 Verfahren, die fast ausschließlich reglementiert sind. Diese machten einen Anteil von 53,5 % an allen Verfahren aus. Hier war ein Anstieg um 75 % im Vergleich zum Vorjahr zu verzeichnen.

Auf Platz 1 lag der Beruf Gesundheits- und Krankenpfleger/in mit 1 867 Verfahren und einem Anstieg um 82 % gegenüber dem Jahr 2016. In 31 % dieser Fälle (578 Verfahren) wurde die Ausbildung in Albanien absolviert (gegenüber nur 16 Verfahren im Jahr 2016). Bei weiteren 28 % (516 Verfahren) fand die Ausbildung in einem Mitgliedsstaat der Europäischen Union statt und knapp 20 % aller Verfahren (366) wurden mit Ausbildungsstaat Serbien übermittelt.

Auf dem zweiten Platz der Anerkennungsverfahren fand sich der Beruf Arzt/Ärztin (Erteilung der Approbation) mit 1 443 Verfahren. Damit haben sich die Verfahren in diesem Beruf im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt. Der am stärksten besetzte Ausbildungsstaat war hier Syrien mit 354 Verfahren, was eine Verzehnfachung gegenüber dem Vorjahr bedeutet. Damit kam ein Viertel solcher Verfahren aus diesem Land. Die Ausbildungsstaaten innerhalb der Europäischen Union lagen mit 381 Verfahren und mit einem Anteil von gut 26 % nur unwesentlich höher.

Während es in der Berufshauptgruppe der medizinischen Gesundheitsberufe gerade einmal drei Verfahren mit negativer Entscheidung gab, zeichnete sich in der am zweitstärksten besetzten Berufshauptgruppe Erziehung, soziale und hauswirtschaftliche Berufe, Theologie mit 1 080 Verfahren ein anderes Bild ab. Auch in dieser Berufshauptgruppe finden sich überwiegend reglementierte Berufe. Allerdings wurden hier 291 Verfahren und damit 27 % negativ beschieden. Maßgeblich war hier vor allem der Beruf Erzieher/in mit 722 Verfahren und 229 negativ beschiedenen Verfahren (knapp 32 %).

Bei den nicht reglementierten Berufen hingegen, bei denen die Berufe ohne staatliche Zulassung ausgeübt werden können und die insbesondere für alle Ausbildungsberufe im dualen System gelten, fällt sowohl die Zahl der Anerkennungsverfahren mit 1 031 als auch der Anstieg um 71 Verfahren im Vergleich zum Vorjahr deutlich geringer aus.

Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, Pressemitteilung 224/2018

 


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