Arbeitslosigkeit nimmt weiterhin leicht ab

Nach dem Anstieg im Frühjahr sinkt die Zahl der Arbeitslosen im November das dritte Mal in Folge gegenüber dem Vormonat

• 266.888 Arbeitslose im November 2020
• Quote sinkt auf 4,2 Prozent
• Jugendarbeitslosigkeit sinkt auf 3,4 Prozent


Im November 2020 waren in Baden-Württemberg 266.888 Menschen arbeitslos gemeldet. Das waren 7.383 Personen weniger als im Oktober 2020 und knapp über 22.400 weniger als im September 2020. Die Arbeitslosenquote sank um 0,1 Prozentpunkte auf 4,2 Prozent. Bei den unter 25-jährigen ist der Bestand seit September 2020 deutlich rückläufig. Die Jugendarbeitslosigkeit ging um 0,4 Prozentpunkte im Vergleich zum Vormonat auf 3,4 Prozent zurück. Vor einem Jahr, im November 2019, hatte die Quote bei 3,1 Prozent gelegen. Die Jugendarbeitslosigkeit lag bei 2,4 Prozent.

Nachdem die Arbeitslosenzahlen seit Beginn der Corona-Pandemie im März bis August 2020 monatlich angestiegen waren, sind die Zahlen nun im dritten Monat in Folge leicht rückläufig. So waren im November 2,7 Prozent weniger Menschen arbeitslos als im Oktober, im Oktober 2020 5,2 Prozent weniger als im September. Der Rückgang bei den Arbeitslosenzahlen fällt in den letzten Monaten zwar auch höher aus als im Vorjahr, jedoch ist zu beachten, dass sich der Arbeitsmarkt auf einem deutlichen höheren Niveau bei den Arbeitslosenzahlen bewegt als noch vor einem Jahr: Im Vergleich zum Vorjahr waren im November 2020 69.804 mehr Menschen (plus 35 Prozent) arbeitslos gemeldet.

Christian Rauch, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion Baden-Württemberg der Bundesagentur für Arbeit betont: „Trotz der rückläufigen Zahlen spiegelt der Arbeitsmarkt im November noch nicht die aktuellen Auswirkungen des Teil-Lockdowns wider. Wir müssen beobachten, wie sich die grundsätzlich positiven Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt weiter fortsetzen.“
 
Zahl der Langzeitarbeitslosen nimmt weiter zu
Während die Arbeitslosigkeit bei den Jugendlichen deutlich rückläufig ist, fällt der Rückgang der Zahlen bei den älteren Arbeitslosen schwach aus. Im November gab es bei den über 50-jährigen nur 362 Arbeitslose (minus 0,4 Prozent) weniger als im Oktober 2020. Bei den über 55-jährigen gab es sogar einen Anstieg um 0,1 Prozent. Der Anstieg der Zahl der Langzeitarbeitslosen setzt sich im November fort, der achte Anstieg in Folge. Die Zahl der gemeldeten Langzeitarbeitslose in den Arbeitsagenturen stieg im November um 4,3 Prozent, in den Jobcentern um 1,7 Prozent.
 
Entwicklung der Kurzarbeit in Baden-Württemberg
Seit März 2020 haben rund 135.400 Betriebe im Land Kurzarbeit angezeigt. Im Vorjahreszeitraum wurden 2.529 Anzeigen gestellt. Die Zahl der Beschäftigten, für welche die baden-württembergischen Betriebe seit März 2020 Kurzarbeit angezeigt haben, beläuft sich auf 2.219.770.

Die Monate mit den meisten angezeigten Personen in Kurzarbeit waren März bis Mai 2020. Von Juni bis Oktober kamen monatlich deutlich weniger Anzeigen hinzu: Waren es im April noch über 1,3 Millionen und im Mai noch knapp 200.000, ging die Zahl bis Oktober auf 22.802 angezeigte Personen zurück. Für November stieg die Zahl der angezeigten Personen in Kurzarbeit wieder an, insgesamt auf 80.803. Mehr als ein Drittel der Beschäftigten stammen aus den Bereichen Beherbergung und Gastronomie.

Bei der Bewertung ist wichtig, dass die Zahlen der Anzeige einen maximal möglichen Kurzarbeitsrahmen abbilden, jedoch noch nichts über die tatsächliche Inanspruchnahme von Kurzarbeit aussagen. Dazu sind Aussagen erst möglich, sobald die Arbeitgeber die Anträge auf Abrechnungen bearbeitet sind.
Hochrechnungen für diese tatsächlich realisierte Kurzarbeit auf Landesebene für den Monat August 2020 zeigen, dass 39.522 Betriebe beziehungsweise 411.060 Beschäftigte Kurzarbeit in Anspruch genommen haben.

Quelle: Presseinformation Nr. 74/ 2020 der Bundesagentur für Arbeit, Regionaldirektion Baden-Württemberg

 


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