Ausbildungsmarkt unverändert gut – weiterhin gute Chancen für Jugendliche

Ausbildungsmarktbilanz 2017/2018

„Die Schere zwischen gemeldeten Bewerbern und Ausbildungsstellen geht weiter auseinander. Wenn wir den Ausbildungsmarkt in Baden-Württemberg rein rechnerisch betrachten, ist er aus Bewerbersicht unverändert gut und einer der günstigsten in Deutschland. Betrachtet man die Regionen im Land, so zeigen sich deutlich regionale Unterschiede. Aufgrund der steigenden Nachfrage der Arbeitgeber könnte eine höhere Mobilität der Jugendlichen die Chance auf einen Ausbildungsplatz, vielleicht sogar im Wunschberuf, deutlich erhöhen“,fasste Christian Rauch, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion Baden-Württemberg der Bundesagentur für Arbeit (BA), beim Spitzengespräch zur Ausbildungssituation in Stuttgart zusammen.

Von Oktober 2017 bis September 2018 wurden den Agenturen für Arbeit und den Jobcentern in gemeinsamen Einrichtungen insgesamt 82.089 Berufsausbildungsstellen gemeldet, 3.331 mehr als im Vorjahreszeitraum. „Wesentliche Gründe für diesen Anstieg sind die stabile wirtschaftliche Situation, die Aktivitäten im Rahmen des Bündnisses zur Stärkung der beruflichen Ausbildung und des Fachkräftenachwuchses und der intensivierten Zusammenarbeit der BA mit den Betrieben“, erklärt Rauch weiter. Die Zahl der gemeldeten Bewerber fiel etwas geringer aus als im Vorjahr. Seit Beginn des Beratungsjahres am 1. Oktober 2017 haben insgesamt 66.240 Bewerber die Ausbildungsvermittlung der Agenturen und der Jobcenter bei der Suche nach einer Ausbildungsstelle in Anspruch genommen. Das waren 1.161 weniger als im Vorjahreszeitraum. Immer mehr Bewerber verfügen über höhere Schulabschlüsse,insbesondere auch über Hochschulzugangsberechtigung.Aus dem Personenkreis geflüchteter Menschen kommen immer mehr junge Menschen auf dem Ausbildungsmarkt an. Von Oktober 2017 bis September 2018 waren es 4.994 Bewerber im Kontext Flucht, die mit Unterstützung einer Agentur für Arbeit oder eines Jobcenters eine Berufsausbildung suchten. Davon konnten 2.129 eine Berufsausbildung beginnen.

Der Ausbildungsmarkt bleibt rein rechnerisch ein „Bewerbermarkt“. Auf 100 Ausbil-dungsstellen kommen 83 Bewerber. In einzelnen Berufen, Branchen und Regionen zeigen sich Ungleichgewichte. So waren am Ende des Berufsberatungsjahres 1.062 Bewerber noch vollständig unversorgt, dies sind 84 mehr als im Vorjahr. Damit blieben 1,7 Prozent der gemeldeten Bewerber ohne Ausbildungsstelle oder alternatives Angebot. Zusätzlich suchen noch weitere 8.185 junge Menschen eine Ausbildungsstelle. Sie haben aktuell nur eine in ihren Augen zweitbeste Alternative (beispielsweise Schule oder Arbeit) angenommen. Wie im Vorjahr mündete rund jeder zweite gemeldete Bewerber in eine Berufsausbildung (53,9 Prozent) ein. 19 Prozent der Bewerber haben sich für einen weiteren (Berufs-)Schulbesuch, ein Praktikum oder ein Studium entschieden und zwei Prozent für eine Fördermaßnahme wie eine berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme oder eine Einstiegsqualifizierung. Weitere 7,8 Prozent haben eine Arbeit aufgenommen.

Insgesamt 8.975 Ausbildungsstellen waren am 30. September 2018 noch unbe-setzt. Gegenüber dem Vorjahr waren das rund 1.315 mehr. Besonders schwer zu besetzen waren Ausbildungsstellen im Einzelhandel, insbesondere im Lebensmit-telverkauf, in der Gastronomie und Hotellerie, sowie im Beruf der Arzt- und Praxis-hilfe. Für die noch unversorgten Bewerber werden die Vermittlungsaktivitäten fortgesetzt. Außerdem melden sich auch jetzt noch junge Menschen, die aus unterschiedlichen Gründen (wieder) auf der Suche nach einer Ausbildung sind. Auch Betriebe melden Ausbildungsstellen, die (wieder) frei geworden sind. Insbesondere mit betriebsnahen Angeboten wie den ausbildungsbegleitenden Hil-fen und der Assistierten Ausbildung können chancenärmere Jugendliche beim Übergang in eine Ausbildung und deren Betriebe unterstützt werden.

Weitergehende statistische Informationen finden Sie im Internet.

Quelle: Pressemitteilung Nr. 25 / 2018 der Bundesagentur für Arbeit, Regionaldirektion Baden-Württemberg 

 


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