Baden‑Württemberg: Zahl beschäftigter Frauen ohne Berufsabschluss in den letzten 30 Jahren mehr als halbiert

Zum Weltfrauentag am 8. März 2017

Die Zahl der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Frauen stieg von 1986 bis 2016 von 1,42 auf 2,01 Millionen (Mill.). Mit einem Zuwachs von 41 Prozent war die Entwicklung bei den Frauen weitaus dynamischer als der Zuwachs von knapp 18 Prozent bei den Männern (2016: 2,44 Mill.).

Wie das Statistische Landesamt nach Auswertung der Beschäftigungsstatistik der Bundesagentur für Arbeit mitteilt, haben die Frauen bei der Berufsausbildung in den letzten 30 Jahren kräftig aufgeholt. Waren in Baden‑Württemberg im Jahr 1986 noch 42 Prozent der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Frauen ohne abgeschlossene Berufsausbildung, so hat sich deren Anteil bis zum Jahr 2016 auf 14 Prozent reduziert und liegt nun auf gleichem Niveau wie bei den Männern. Obwohl deutlich mehr Frauen sozialversicherungspflichtig beschäftigt sind, hat sich die Zahl der beschäftigten Frauen ohne Berufsabschluss von 596 000 im Jahr 1986 um 317 000 oder 53 Prozent auf nunmehr 279 000 mehr als halbiert.

Die Zahl der beschäftigten Frauen mit akademischem Berufsabschluss stieg in Baden‑Württemberg innerhalb von 30 Jahren von 33 700 um mehr als das Achtfache auf 283 500 (741 Prozent). Damit wuchs deren Anteil unter den beschäftigten Frauen insgesamt von 2 Prozent im Jahr 1986 auf 14 Prozent im Jahr 2016. Einen anerkannten Berufsabschluss (Lehre, Meister, Techniker) hatten im Jahr 2016 1,29 Mill. Frauen oder 64 Prozent. 30 Jahre zuvor lag deren Anteil noch bei 52 Prozent. Ihre Zahl erhöhte sich seit 1986 um knapp 550 000 Personen oder fast 75 Prozent.

Im Bundesländervergleich liegt Baden‑Württemberg bei der Berufsqualifikation der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Frauen etwa im bundesweiten Durchschnitt.

In Deutschland waren zur Jahresmitte 2016 insgesamt 14,54 Mill. Frauen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Davon waren 1,61 Mill. Frauen ohne Berufsabschluss (11%), 9,38 Mill. mit anerkannten Berufsbschluss (64 Prozent) und 2,10 Mill. Frauen konnten einen akademischen Berufsabschluss vorweisen (14 Prozent). Für 1,45 Mill. Frauen (10 Prozent) liegt keine Angabe zum Berufsabschluss vor.

Beim Blick auf die einzelnen Bundesländer ist bei der beruflichen Qualifikation der Frauen ein Ost-West-Gefälle zu beobachten. In allen ostdeutschen Flächenländern lag der Anteil der Frauen ohne Berufsabschluss unter 6 Prozent. In den westdeutschen Flächenländern lag der Anteil der Frauen ohne Berufsabschluss zwischen jeweils 11 Prozent in Schleswig-Holstein und Niedersachsen und 14 Prozent in Baden‑Württemberg. Spiegelbildlich dazu waren die Anteile der Frauen mit anerkanntem Berufsabschluss in allen ostdeutschen Flächenländern mit Werten von jeweils über 70 Prozent und mehr größer als in den westdeutschen. Dort reichten die Anteile von 60 Prozent in Hessen bis 68 Prozent in Schleswig-Holstein.

Die Anteile der Akademikerinnen unter den beschäftigten Frauen sind in den Stadtstaaten Berlin und Hamburg mit 24 und 21 Prozent bundesweit am höchsten, gefolgt von Sachsen (18 Prozent) und Hessen (17 Prozent). Die niedrigsten Anteile bei den Frauen mit akademischem Abschluss hatten Schleswig-Holstein und das Saarland mit jeweils gut 10 Prozent vorzuweisen.

Weitere Infos...

Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, Pressemitteilung 57/2017

 

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