Der Ausbildungsmarkt 2018/19: Es bleibt unverändert ein „Bewerbermarkt“

„Der Ausbildungsmarkt in Baden-Württemberg ist nach wie vor ein Bewerbermarkt“, fasste Christian Rauch, Vorsitzender der Geschäftsführung
der Regionaldirektion Baden-Württemberg der Bundesagentur für Arbeit (BA), beim Spitzengespräch in Stuttgart die Situation auf dem Ausbildungsmarkt zusammen.
„Auf 100 betriebliche Ausbildungsstellen kommen rein rechnerisch 79 Bewerberinnen und Bewerber. Dennoch gibt es Ungleichgewichte – regionale, berufsfachliche und qualifikatorische Diskrepanzen erfordern die Bereitschaft zu Mobilität und Flexibilität auf beiden Marktseiten.“
Von Oktober 2018 bis September 2019 hat sich die Zahl der Bewerberinnen und Bewerber in Baden-Württemberg im Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum um 3,7 Prozent auf 63.815 weiter verringert. Dies geht einher mit einer rückläufigen Schulabgängerzahl. Die Zahl der gemeldeten Ausbildungsstellen ist dagegen um ein knappes Prozent auf 82.823 erneut leicht angestiegen.
Wie bereits im Vorjahr mündete gut die Hälfte aller Bewerberinnen und Bewerber in eine Berufsausbildung ein. Die Zahl der Bewerberinnen und Bewerber mit Fluchthintergrund unter ihnen ist im Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum um gut 10 Prozent auf 4.490 zurückgegangen; 1.797 von ihnen – rund 40 Prozent – konnten eine Berufsausbildung beginnen.
Vollständig unversorgt blieben 1.047 Jugendliche und junge Erwachsene, 1,4 Prozent weniger als im Vorjahr. Die Zahl derer, die auf eine Alternative ausgewichen sind, aber weiterhin auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz sind, ist um 8 Prozent auf 7.529 ebenfalls zurückgegangen. Damit suchten zum 30. September 2019 noch insgesamt 8.576 Jugendliche und junge Erwachsene einen Ausbildungsplatz.

„Derzeit gibt es noch 8.661 unbesetzte Ausbildungsstellen. Das sind zwar 3,5 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum“, erläutert Christian Rauch,
„ihnen stehen aber diese 8.576 offenen Ausbildungsplatznachfragen gegenüber. Es gibt somit rein rechnerisch 85 mehr unbesetzte Ausbildungsstellen als Ausbildungsnachfragen.
Die Schere öffnet sich immer weiter, vor allem kleinere und mittlere Handwerks- und Fertigungsbetriebe leiden darunter.“
Die Bilanz zum 30. September bedeutet aber nicht das Ende der Vermittlungsaktivitäten. Auch jetzt melden sich noch Bewerberinnen und Bewerber, die z.B. ihre Ausbildung oder eine weiterführende Schule abgebrochen haben. Ebenso melden Betriebe noch freie Ausbildungsstellen z.B. aufgrund von Vertragslösungen in der Probezeit.

Wer schnell reagiert, hat durchaus noch Chancen, innerhalb der nächsten Wochen eine Ausbildungsstelle zu finden. Neben ihren Vermittlungsaktivitäten setzt die Bundesagentur für Arbeit verstärkt auf Orientierung und Beratung: „Mit der Lebensbegleitenden Berufsberatung (LBB) setzen wir auf einen deutlich früheren Beginn des beruflichen Orientierungsangebots und ein verstärktes Beratungsangebot als bisher“, betont Christian Rauch.
„Diese verstärkte Zusammenarbeit wird Schülerinnen und Schülern helfen, eine passgenaue Berufswahl ohne Bedenken und rollenspezifische Klischeevorstellungen zu treffen.“

Die Möglichkeit, sich schon vor der persönlichen Beratung einen ersten Eindruck von den eigenen Interessen und Fähigkeiten zu machen, bietet das Selbsterkundungstool (SET) der Bundesagentur für Arbeit.

Weitergehende statistische Informationen gibt es hier.

Quelle: Pressemeldung Nr. 39/2019 der Bundesagentur für Arbeit, Regionaldirektion Baden-Württemberg

 

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