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Langjährige Pionierarbeit des EXZET zeigt Früchte

Stuttgarter Auftrag - Mikrokredite für Deutschland

Seit 2001 ist das EXZET Pionier beim Aufbau von Mikrofinanzierung in Deutschland. Nunmehr hat das Bundesministerium für Arbeit und Soziales am 27. Januar 2010 den Mikrokreditfonds Deutschland im Bundeskabinett vorgestellt. Dazwischen liegt fast ein Jahrzehnt.

2001 ist das EXZET angetreten, um mit MONEX (Money from Exzet) die ersten Gehversuche zu wagen und Mikrofinanzierung in Stuttgart zu entwickeln. Die Breuninger Stiftung und die Wirtschaftsförderung der Stadt Stuttgart waren die regionalen Unterstützer eines mit der damaligen Bundesanstalt für Arbeit durchgeführten Projekts. Ziel war es, auf der Grundlage der Philosophie des späteren Nobelpreisträgers Muhammad Yunus, ein Kreditmodell zu entwickeln, das einem Personenkreis, der als „not bankable“, also nicht-bankenfähig, stigmatisiert wurde, den Zugang zu Kapital zu verschaffen, um Gründungen mit Erfolgspotential nicht am fehlenden Kleinst-Kapital scheitern zu lassen. Die Herausforderungen bestanden darin, die erfolgreichen Methoden des international anerkannten „Microlending“ nach Deutschland zu transferieren.

Die erste Pionierphase wurde erfolgreich abgeschlossen und das EXZET-Baby MONEX in einen eigenen Rechtsträger überführt. MONEX Mikrofinanzierung Baden-Württemberg (www.monex-bw.de) heißt der 2005 ins Leben gerufene Kooperationspartner des EXZET. In Zusammenarbeit mit der ebenfalls in der Gründungsberatung tätigen Organisation ProFi Mannheim wurde Mikrofinanzierung in Baden-Württemberg mit Unterstützung des Landeswirtschaftsministeriums, der L-Bank, Staatsbank für Baden-Württemberg, und dem Europäischen Sozialfonds (ESF) weiterentwickelt. Parallel dazu wurde in Zusammenarbeit mit anderen Initiativen im Februar 2004 das Deutsche Mikrofinanz Institut (DMI) (www.mikrofinanz.net) gegründet. Diese Entwicklungen leiteten die zweite Pionierphase ein.

Im September 2007 wurde in Zusammenarbeit mit den genannten Organisationen unter der Schirmherrschaft von Frau Dr. Helga Breuninger in den Räumen der L-Bank Baden-Württemberg das Projekt 5.000 ins Leben gerufen. Mit dem sogenannten „Stuttgarter Auftrag“ wurde auf die wesentlichen Engpässe beim Aufbau und der Weiterentwicklung von Mikrofinanzierung in Deutschland hingewiesen.

Weitere 2 ½ Jahre später lassen 2 Entwicklungen die Chance entstehen, dass sich Mikrofinanzierung in Deutschland wie in anderen Staaten der Welt etabliert. Der Siegeszug von Mikrofinanzierung scheint nach Asien, Afrika, Süd- und Nordamerika, den osteuropäischen Staaten, vielen Staaten der Europäischen Union, nun auch in Deutschland angekommen zu sein. Also: Start frei für die 3. Phase!

Auf Bundesebene hat nunmehr das Bundesministerium für Arbeit & Soziales die aktive Rolle übernommen, das Thema voranzutreiben.

Auf der Ebene Baden-Württemberg ist das Landeswirtschaftsministerium aktiv. Mit dessen Unterstützung hat sich MONEX Mikrofinanzierung das Ziel gesetzt, bis Ende 2012 in Baden Württemberg 500 Mikrokredite zu vergeben. Das EXZET wird hierzu wie in den Jahren zuvor seinen Beitrag leisten.

Veröffentlichung des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales vom 27. Januar 2010

Die Pressemeldung des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) vom 27.1.2010 informiert über die neue Initiative zur Gründerfinanzierung: www.bmas.de

Über den angegebenen Link kommen Sie direkt auf die Seite des BMAS, auf der die Pressemitteilung veröffentlicht wurde.

Kredit soll kleinen Firmen helfen

Die Bundesregierung startet den Mikrokreditfonds Deutschland. Er sichert mit einem Volumen von 100 Millionen Euro Kredite an Klein- und Kleinstbetriebe bzw. "junge" Unternehmen. Knapp 60 Millionen Euro stammen aus dem Europäischen Sozialfonds; etwas mehr als 40 Millionen Euro kommen aus dem Haushalt des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS). Das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie plant, später 1,5 Millionen Euro beizusteuern.

Bundesministerin für Arbeit und Soziales, Ursula von der Leyen, anlässlich der Vorstellung des Fonds im Bundeskabinett am heutigen Mittwoch:

"In der aktuellen Krise halten sich die Banken auch mit niedrigen Krediten für Kleinunternehmen und Selbständige zurück. Nicht selten fehlen gerade jungen, innovativen Betrieben die geforderten Sicherheiten. In schwieriger Zeit eröffnet nun der Mikrokreditfonds neue Finanzierungswege, über die kleine Unternehmen Personal und Know-how über die Krise retten können. Der Mikrokreditfonds ist der Schutzschirm für Kleinunternehmen, er sichert Arbeitsplätze und stärkt die Zukunftsfähigkeit des ganzen Landes."

Der Mikrokreditfonds …

Über die aktuell besonders brisante Situation hinaus soll der Fonds mittel- und langfristig die Entwicklung eines flächendeckenden Mikrokreditangebots in Deutschland fördern. Strukturen der Mikrokreditvergabe sollen professionalisiert und die Betätigung als Mikrofinanzierer attraktiver gemacht werden. Denn in Deutschland haben Kleinstunternehmen oft Liquiditätsprobleme, wenn sie Projekte vorfinanzieren oder ihr Geschäftsmodell weiterentwickeln wollen. Der Fonds ist insofern auch eine Reaktion auf eine veränderte Unternehmenswelt mit mehr kleinen Betrieben und Selbständigen. Sie sollen sich an Beratungsorganisationen wie zum Beispiel Gründerzentren, Genossenschaften, Wirtschaftsfördergesellschaften oder Unternehmensberatungen wenden können, die als Mikrofinanzierer fungieren.

Das Fondsvermögen wird von der Investitions- und Förderbank Niedersachsen (NBank) treuhänderisch für den Bund verwaltet. Die Kreditvergabe erfolgt durch die Bochumer GLS Bank in einem kooperativen Modell, das heißt auf Empfehlung von Mikrofinanzieren, aber auf eigene Rechnung. Der Mikrokreditfonds sichert gegenüber der GLS Bank die Kreditausfälle ab. Die Mikrofinanzierer betreuen und beraten die Kreditnehmenden im persönlichen Kontakt und empfehlen der GLS Bank die Kreditvergabe. Sie sind die Scharniere und Mediatoren zwischen Kreditnehmer und kreditgebender GLS Bank.

Weitere Informationen finden Sie unter www.mikrokreditfonds.de 



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